Häufig gestellte Fragen & Antworten
INHALT & KONZEPT
Warum der Name „STOLPERSTEINE“?
Wie genau Gunter Demnig auf den Namen gekommen ist, weiß er heute nicht mehr. Sicher ist, dass er sich für den Namen entschieden hatte, als er noch davon ausging, dass das Verlegen der Steine eine einmalige Kunstaktion sei. Ihm gefiel die Doppeldeutigkeit des Namens, weil er mit den Steinen ein gedankliches Stolpern bewirken wollte. Entgegen verschiedener Online-Quellen wollte Gunter Demnig keinerlei Bezug zu antisemitischen deutschen Sprichwörtern herstellen und kannte diese nicht einmal.
Mittlerweile zitiert Gunter Demnig gern einen Schüler, der bei einer Verlegung nach der Frage eines Journalisten, ob man nicht über die Steine falle, antwortete: „Man fällt nicht über die STOLPERSTEINE, du stolperst mit dem Kopf und dem Herzen.“
Warum immer ein STOLPERSTEIN pro Opfer?
Gunter Demnig geht es um das individuelle Gedenken. Die Nationalsozialisten wollten die Menschen vernichten, zu Zahlen machen und selbst die Erinnerung an sie auslöschen. Gunter Demnig möchte diesen Prozess umkehren und die Namen zurück in unsere Städte holen – dahin, wo die Menschen einst ihren Lebensmittelpunkt hatten. Gunter Demnig zitiert in diesem Zusammenhang gern eine Stelle aus dem Talmud, wo es heißt: „Eine Person ist erst dann vergessen, wenn man sich nicht mehr an ihren Namen erinnert.”
Für Orte, an denen die Zahl der Opfer die räumlichen Gegebenheiten oder unsere Vorstellungskraft übersteigen, entwickelte Gunter Demnig das Konzept der STOLPERSCHWELLE. Auf einer STOLPERSCHWELLE kann in wenigen Zeilen dokumentiert werden, was an diesem Ort geschah. Die Schwelle basiert auf den Maßen der STOLPERSTEINE (Breite 96mm), kann aber bis zu einem Meter verlängert werden.
Kann jede/jeder einen STOLPERSTEIN verlegen lassen?
Ja, jeder und jede kann einen STOLPERSTEIN verlegen lassen. STOLPERSTEINE funktionieren nach dem Prinzip eines grassroot-movements. Dies bedeutet, dass jede Person mitmachen kann, die interessiert ist. Der Impuls für einen STOLPERSTEIN wird immer von außen, also von Initiativen, Heimat- und Geschichtsvereinen, Schulen und vielen anderen, an uns herangetragen.
Wenn Sie einen STOLPERSTEIN verlegen lassen möchten, wenden Sie sich an die STOLPERSTEIN-Initiative in Ihrer Stadt. Wenn es sich um die erste Verlegung in Ihrer Stadt handelt, dann müssten Sie sich um die Genehmigung bemühen. Nähere Informationen dazu finden Sie in unseren Schritten zum Verlegen von STOLPERSTEINEN.
Wer steht hinter den STOLPERSTEINEN?
Hinter den STOLPERSTEINEN steht der Künstler Gunter Demnig. Er hatte die Idee zu diesem KunstDenkmal und verlegt seit 1993 Jahren fast jeden STOLPERSTEIN selbst. Um zu sichern, dass das Projekt noch viele Jahre weiterbestehen wird, hat Gunter Demnig die „Stiftung – Spuren – Gunter Demnig“ gegründet.
Außerdem steht hinter den STOLPERSTEINEN noch ein vielköpfiges Team:
- Katja Demnig (Koordination & Öffentlichkeit, pädagogische Betreuung, Datenbank)
- Michael Friedrichs-Friedlaender (Bildhauer)
- Jérôme Heuper (Webseite)
- Mario Schulz (Bildhauer)
- Sonja Steinacker (Finanzen & Abrechnungen)
- Alexander Stukenberg (Koordination & Inschriften BeNeLux))
- Dr. Anne Thomas (Koordination & Inschriften außerhalb Deutschlands)
- Andreas Ullmann (Inschriften)
Wie ist Gunter Demnig auf die Idee gekommen?
Gunter Demnig hat 1991 eine Farbspur in Köln verlegt, um an die Deportationswege der Sinti und Roma zu erinnern. Als er wenige Jahre später die Spur durch Messingschriftzüge ersetzte, sprach eine ältere Frau ihn an, würdigte sein Projekt zwar, bezweifelte jedoch, dass „Zigeuner“ in ihrer Nachbarschaft gelebt hätten. Da wurde Gunter Demnig bewusst, dass viele Geschichten gar nicht mehr im Bewusstsein der heutigen Bevölkerung vorhanden sind. Er wusste nun, dass er ein Projekt beginnen wollte, dass zum einen das Gedenken in die Städte und Straßen holt und zum anderen die Orte markiert, an denen die Opfer lebten und die Verbrechen einst begannen. Zunächst waren die STOLPERSTEINE eine rein konzeptuelle Idee und erst nachdem die ersten Steine auf Zuspruch von Angehörigen der Opfer stießen, beschloss er, dass Projekt auszuweiten und weiterzumachen.
Warum sind STOLPERSTEINE Kunst?
Gunter Demnig hat 1993 das Kunstkonzept für die STOLPERSTEINE entworfen und dieses stetig weiterentwickelt. Nicht nur ist jeder Stein ein Kunstwerk, da er ästhetischen Ansprüchen genügen muss und per Hand von einem Bildhauer hergestellt wird, sondern auch alle Steine und involvierten Menschen bilden in ihrer Gesamtheit eine Soziale Skulptur (in Anlehnung an Joseph Beuys).
Warum verlegt Gunter Demnig den Großteil der Steine selbst?
Das KunstProjekt STOLPERSTEINE nach der Idee von Gunter Demnig beinhaltet nicht nur die Auseinandersetzung mit den einzelnen Schicksalen, sondern auch die Verlegung des fertigen Steins. Er möchte vor Ort sein, um eine würdige Verlegung zu garantieren: Dazu gehört unter anderem die Stelle für die Verlegung zu sehen und Kontakt mit Anwesenden und Angehörigen zu haben. Er möchte mit den STOLPERSTEINEn der nationalsozialistischen Massenvernichtung etwas entgegensetzen. Daher sollen die Steine einzeln und nicht in Masse eingesetzt zu werden, um der Person dahinter gerecht zu werden.
Wo können STOLPERSTEINE verlegt werden?
STOLPERSTEINE können theoretisch überall dort verlegt werden, wo die Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 ihre Verbrechen begingen und Menschen verfolgt, gedemütigt oder ermordet haben. Voraussetzung für eine Verlegung ist die Genehmigung der Stadt, da STOLPERSTEINE (bis auf wenige Ausnahmen) auf öffentlichen Grund verlegt werden. STOLPERSTEINE werden immer vor dem letzten freiwillig gewählten Wohnort verlegt. Ausnahmen können Schulen, Universitäten, Synagogen oder ähnliches bilden, wo die Menschen einst auch ihren Lebensmittelpunkt hatten.
An wen erinnern STOLPERSTEINE?
Gedacht wird mit diesem Projekt aller verfolgten oder ermordeten Opfer des Nationalsozialismus: Juden; Sinti und Roma; politisch Verfolgten; religiös Verfolgten; Zeugen Jehovas; Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung; Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe verfolgt wurden; als „asozial“ stigmatisierte und verfolgte Menschen, wie Obdachlose oder Prostituierte; Zwangsarbeiter und Deserteure; – letztlich aller Menschen, die unter diesem Regime leiden mussten.
Unsere Voraussetzung für die Verlegung von STOLPERSTEINEN ist, dass im Gedenken die Familien wieder „zusammengeführt" werden. Daher werden auch überlebende Familienangehörige an der entsprechenden Adresse einbezogen und erhalten einen STOLPERSTEIN: zum Beispiel Kinder, die in Sicherheit gebracht werden konnten; Jugendliche, die nach Palästina gingen; Angehörige, denen die Flucht gelang; KZ-Überlebende; u.a.. Gedacht wird auch der Menschen, die unter dem Druck der damaligen Umstände ihrem Leben ein Ende setzten.
Warum STOLPERSTEINE?
STOLPERSTEINE haben für uns unterschiedlichste Funktionen. Sie bringen die Namen und Lebensgeschichten der Menschen zurück und helfen so vor allem den Angehörigen ihrer Verwandten zu gedenken und Traumata aufzuarbeiten. In den jeweiligen Gemeinden helfen sie die lokale Geschichte aufzuarbeiten und das Gedenken lokal zu verankern. Sie fördern einen öffentlichen Diskurs und integrieren oft die nachwachsende Generation in die Recherche und die Aufarbeitung. Im Idealfall immunisieren sie uns gegen ähnliche Entwicklungen, machen uns sensibel für Menschenrechtsverbrechen und erinnern uns daran, wie wichtig eine offene und tolerante Gesellschaft ist.
Warum werden STOLPERSTEINE im Boden verlegt?
Ursprünglich hatte Gunter Demnig überlegt, Gedenktafeln an den Hauswänden anzubringen. Er hat jedoch Abstand von dieser Idee genommen, da er dann die Genehmigung der Hauseigentümer benötigt hätte und er nach fachkundiger Beratung einsehen musste, dass vermutlich nur die wenigsten solchen Tafeln zugestimmt hätten.
Bei einer Verlegung im Gehweg brauchen wir hingegen „nur“ die Genehmigung der Stadt und können die Steine gut sichtbar in das Stadtbild integrieren. Sie können nun im Vorbeigehen entdeckt werden, dominieren aber nicht die städtische Landschaft.
Gunter Demnig hatte sich zudem bewusst für Messing entschieden, da dies durch die Reibung, zum Beispiel mit Schuhsohlen, poliert werden kann. In der Praxis treten allerdings die wenigsten Menschen auf die Steine, so dass sich mittlerweile vielerorts Putzpatenschaften gegründet haben, die die STOLPERSTEINE regelmäßig reinigen.
Die STOLPERSTEINE sind keine Grabplatten. Das können sie auch nicht sein, da ja dort keine echten Gebeine drunter liegen. Deshalb kann man theoretisch bedenkenlos darüber laufen. Gunter erinnerte sich, dass er früher mit seiner Schulklasse einmal völlig gedankenlos durch den Petersdom gelaufen ist, über richtige Grabplatten, worunter noch die echten Gebeine begraben wurden. Im Museum für Sepulkralkultur in Kassel erfuhr er auf Nachfrage, dass dies sogar eine besondere Ehre ist. Je mehr Menschen über die Grabplatten laufen, umso höher ist die Anerkennung desjenigen, der dort begraben liegt.
Warum entscheiden sich manche Städte gegen STOLPERSTEINE?
Es gibt einige wenige Städte bzw. Initiativen, die sich gegen STOLPERSTEINE entschieden haben. Dies kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Das häufigste Argument gegen die Steine ist jedoch, dass auf den Namen der Opfer herumgetrampelt wird. Insofern entscheiden sich diese Städte in den meisten Fällen für alternative Gedenkformen. Das ist völlig akzeptabel und belebt die deutsche Gedenklandschaft. Wir bestehen zudem nicht darauf, STOLPERSTEINE gegen den Willen von Angehörigen zu verlegen.
Unsere STOLPERSTEINE werden von vielen Opferverbänden unterstützt; so zum Beispiel vom Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.
Warum finden sich teilweise umstrittene Inschriften auf den STOLPERSTEINEN?
Die Voraussetzung für einen STOLPERSTEIN ist ein Verfolgungsschicksal zur Zeit des Nationalsozialismus. Mit der Inschrift auf dem Gedenkstein wollen wir die wichtigsten Etappen der Verfolgung des jeweiligen Menschen dokumentieren. Dies gelingt uns, in dem die damals vermeintlichen Delikte deutlich benannt werden. Damit wollen wir – vor allem für die jüngere Generation, die sich zeitlich und gedanklich immer weiter von diesem Kapitel entfernt – nachvollziehbar machen, wie absurd und haltlos die Gründe des NS-Regimes waren, um unschuldige Menschen zu verfolgen, zu inhaftieren und zu ermorden. Somit sind die heute als diskriminierend geltendenTäter-Begriffe Teil der Dokumentation der Schicksale. Zudem wollen wir damit zeigen, dass es sich im Nationalsozialismus um ideologisch motivierte Verurteilungen handelte.
Die deutliche Sprache der STOLPERSTEINE soll (Zeit-)Geschichte dokumentieren, denn die Stigmatisierung der Menschen war unabdingbar mit ihrem Schicksal verbunden. Außerdem soll sie dazu anregen, sich mit den damaligen Definitionen der vermeintlichen Vergehen auseinander zu setzen; eine Verharmlosung oder eine Verheimlichung dieser Schicksale würde unserer Meinung nach rechtes Gedankengut unterstützen.
Um die nötige Distanz zu den ehemaligen NS-Begriffen auf den STOLPERSTEINEN zu wahren, stehen die Begriffe entweder in Anführungszeichen oder die Abkürzung „sog.“ (sogenannt) steht vor dem Begriff. Eine ausführliche Stellungnahme finden Sie hier!
Warum STOLPERSTEINE für überlebende Menschen?
STOLPERSTEINE sind Gedenksteine und keine Grabsteine. Sie sollen uns über die Schicksale der Menschen reflektieren lassen und vor allem Familien, die im Nationalsozialismus einst jäh auseinandergerissen wurden, im Gedenken wieder zusammenführen. Wir wollen zudem nicht darüber urteilen, wer Opfer der Verbrechen war und wer nicht. Das Leid eines Menschen, der sich verstecken, seine Heimat verlassen musste oder ein KZ überlebt hat, möchten wir nicht bemessen.
ORGANISATORISCHES
Wie kann ich eine STOLPERSTEIN-Verlegung anregen?
Wenn Sie einen STOLPERSTEIN verlegen möchten, wenden Sie sich an unsere Koordinatorinnen Katja Demnig (für Verlegungen in Deutschland), Alexander Stukenberg (BeNeLux) und Anne Thomas (alle weiteren Länder). In vielen Orten gibt es auch bereits Initiativen, welche die Verlegungen organisieren und die zwecks Absprache und Planung die besten Ansprechpartner sind.
Sollte es noch keine STOLPERSTEIN-Verlegung in Ihrer Kommune gegeben haben, dann ist die Grundvoraussetzung für eine Verlegung immer zuerst die Genehmigung der Stadt. Zudem sollten Sie im Vorfeld die Biografien in groben Zügen rekonstruiert haben und wissen, in welchen Archiven Sie recherchieren können. Bitte bedenken Sie auch, dass Angehörige der Opfer von der Verlegung informiert werden sollten.
Warum dauert es so lange, bis ein STOLPERSTEIN verlegt wird?
Derzeit müssen Sie mit circa einem Dreivierteljahr Wartezeit rechnen. Wir (Gunter Demnig und sein Team) können pro Monat circa 440 Steine herstellen und verlegen. Unser Bildhauer Michael Friedrichs-Friedländer schlägt jeden Buchstaben mit der Hand in das Messing ein. Gunter Demnig verlegt bis auf einige Ausnahmen alle Steine selbst. Er hat sich bewusst für dieses Konzept entschieden und wir möchten dies auch in Zukunft so beibehalten.
Die Nationalsozialisten haben Menschen in Masse ermordet. Die Steine sollen die Namen zurückbringen und an jedes einzelne Schicksal erinnern. Jeder Stein soll per Hand gefertigt und per Hand verlegt werden. Die Verlegungen sind keine Routine; jedes Schicksal bewegt uns und soll bewegen. Wir möchten bewusst keine Massenverlegungen, um der damaligen Massenvernichtung etwas entgegenzusetzen.
Wir hoffen auf Ihr Verständnis und bedanken uns bei allen engagierten Menschen für ihre Geduld.
Wie erfahre ich, ob schon ein STOLPERSTEIN für einen Menschen liegt?
Der einfachste Weg ist es eine Stadt oder eine lokale STOLPERSTEIN-Gruppe direkt anzuschreiben und nach einer Übersicht zu fragen. Viele Gruppen haben mittlerweile auch Publikationen veröffentlicht oder Online-Datenbanken eingerichtet, in denen die Biografien zu den Opfern nachgelesen werden können. Zudem arbeiten wir an einer eigenen digitalen Datenbank, die vermutlich im 2024 online gehen wird.
Wie bekomme ich eine Genehmigung zur Verlegung?
Sie sollten sich an die Bürgermeisterin / den Bürgermeister oder den Stadtrat wenden und eine Genehmigung für die Verlegung von STOLPERSTEINEn im öffentlichen Raum anfragen. Die meisten Städte handhaben es so, dass eine einmalige Genehmigung für mehrere Verlegungen ausgesprochen wird, die über Jahre gilt.
Müssen wir selbst recherchieren?
Ja, die Biografien für die Inschriften sollten die jeweiligen Initiatoren weitgehend eigenständig recherchieren. Es empfiehlt sich, immer Archive und Geschichtsvereine einzubinden, um nähere Informationen zu den Einzelschicksalen und den damit verbundenen historischen Quellen zu erschließen. In diesem Zusammenhang hat sich zudem die Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) bewährt. Außerdem können Gewerkschaften für politische Opfer und Kirchen bzw. Jüdische Gemeinden zu religiös verfolgten Opfern befragt werden. Und auch die Verbände der Roma und Sinti, die Vereine für homosexuelle Opfer und die Opferverbände der Zeugen Jehovas geben Auskunft. Hintergrundinformationen für die Opfer der sogenannten Euthanasie- bzw. Krankenmorde sind zumeist in den jeweiligen Kliniken zu finden. Weitere Informationen können Sie erfragen beim Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen oder im Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs.
Wir bitten darum, die Familienschicksale für die Zeit von 1933 bis Kriegsende 1945 möglichst umfassend zu recherchieren und zu übermitteln. Es sollte in jedem Fall das Schicksal der gesamten Familie dokumentiert werden. Bitte geben Sie sowohl deportierte, ermordete als auch geflohene, überlebende Familienmitglieder an.
Prüfen Sie die Daten auf den STOLPERSTEINEN?
Bevor die Inschriften eingeprägt werden, prüfen wir die Daten mit dem Gedenkbuch des Bundesarchivs ab. Das online einsehbare Gedenkbuch des Bundesarchivs sehen wir als zuverlässige Quelle an. Inschriften sollten im Regelfall mit den dortigen Daten übereinstimmen. Falls im Zuge der lokalen STOLPERSTEIN-Recherchen nachprüfbare oder mindestens verlässliche weitere oder abweichende Informationen zu Tage kommen, ist eine Rückmeldung beim Bundesarchiv unter Angabe der Quelle sehr willkommen. Bitte nutzen Sie dazu die Möglichkeit zur Rückmeldung, die Ihnen bei jedem personenbezogenen Einzeleintrag angeboten wird. Bitte beachten Sie jedoch, dass das Bundesarchiv eine Anpassung der entsprechenden Einträge im Gedenkbuch nicht sofort vornehmen kann.
STOLPERSTEINE geben immer den aktuellen Forschungsstand wieder. Wir haben auch schon einmal Steine ausgetauscht, wenn wieder entdeckte Dokumente neue Informationen zu Tage gebracht haben.
Wie reinige ich STOLPERSTEINE?
Die Messingoberfläche der STOLPERSTEINE oxydiert und bildet damit praktisch eine Schutzschicht. Dort, wo kein Publikumsverkehr 'die Erinnerung blank poliert', treten Verfärbungen von Hellbraun bis fast Schwarz auf. Die Veränderungen können durchaus unterschiedlich ausfallen (die Legierungen schwanken in der Zusammensetzung). Zum Säubern gibt es unterschiedliche Methoden; wir empfehlen gebräuchliche Metall- oder spezielle Messingputzmitteln aus dem Drogeriemarkt. Dazu benötigen Sie ein wenig Wasser und einen einfachen Küchenschwamm. Hilfsmittel mit sehr harter Oberfläche wie Drahtbürsten oder andere harte Gegenstände sollten nicht benutzt werden, da die Messingplatten hierdurch dauerhaft beschädigt werden.
Bei der Benutzung der milchigen Metall-Putzmittel sollten Sie eine geringe Menge auf einen Stofflappen und nicht direkt auf die Messingfläche geben. Sie vermeiden dadurch weiße Putzmittelränder auf dem umliegenden Pflaster, die sich nur sehr langsam wieder zersetzen.
Nachdem Sie die Messingplatte mit der Reinigungsmilch eingerieben haben, lassen Sie das Mittel für circa eine Minute antrocknen und danach können Sie das Messing polieren. Sollte das Reinigungsergebnis noch nicht Ihren Vorstellungen entsprechen, wiederholen Sie den Vorgang.
Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei allen Menschen, die regelmäßig die STOLPERSTEINE reinigen!
KOSTEN
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Wenn Sie eine Verlegung organisieren, müssen Sie mit 120,- Euro pro Stein rechnen. Hinzu können die Kosten für eine Übernachtung von Gunter Demnig kommen. Von der Übernachtung erfahren Sie sechs Monate im Voraus, wenn die Verlege-Routen fertig gestellt worden sind. Mit weiteren Kosten müssen Sie nicht rechnen.
Ab Januar 2020 wird für jeden Stolpersteine außerhalb von Deutschland 10% extra auf die ursprünglichen 120 Euro berechnet. Damit wird sich ab Januar 2020 der Preis für einen Stolperstein auf € 132,-‐ belaufen. Eine Stellungnahme zu dieser Preiserhöhung finden sie hier.
Warum kostet ein Stein 120,- Euro?
Die Kosten für einen STOLPERSTEIN haben wir so berechnet, dass wir unsere Verlegungen und den Projektablauf sicherstellen können. Von den 120,- Euro werden sowohl das Material, die Organisation, die Beratung, die Nachrecherche, die pädagogische Begleitung von Schulklassen, die Herstellung der Steine per Hand, der Transport mit Post und Auto, die Anreise und Verlegung der Steine durch Gunter Demnig, das Material zum Verlegen der STOLPERSTEINE als auch die Einpflegung der Daten und Biografien der Opfer in unsere Datenbank finanziert.
Das bedeutet, dass diese Summe uns garantiert, dass wir alle Reisekosten, unser Auto, die Gehälter, die Webseite sowie unterstützende Dienstleistungen wie Rechtsberatung und IT-Support garantieren können. Da das Geld auf das Konto unser gemeinnützigen Stiftung geht, muss jeder Cent in das Projekt fließen.
Ab Januar 2020 wird für jeden Stolpersteine außerhalb von Deutschland 10% extra auf die ursprünglichen 120 Euro berechnet. Damit wird sich ab Januar 2020 der Preis für einen Stolperstein auf € 132,-‐ belaufen. Eine Stellungnahme zu dieser Preiserhöhung finden sie hier.
Wer zahlt für die STOLPERSTEINE?
Die STOLPERSTEINE werden über Spenden und Patenschaften finanziert. Viele Orte regeln es so, dass es für jeden Stein einen Paten gibt. Patenschaften können von Privatpersonen, Institutionen, Ausbildungsstätten, Firmen, Vereinen oder Parteien übernommen werden. Wir arbeiten nach dem Vertrauensprinzip. Sie zahlen die Steine erst nachdem sie verlegt wurden.
Wir möchten Sie bitten, die Angehörigen der Opfer ausfindig zu machen und sie über die bevorstehende STOLPERSTEIN-Verlegung zu informieren. Viele Angehörigen reisen sehr gerne zur Verlegung an, da sie die STOLPERSTEINE als einen wichtigen Teil ihrer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Geschehenen empfinden. In diesem Zusammenhang möchten wir auch darauf hinweisen, dass Sie bitte kein Geld von den Opfern oder den Angehörigen für die Verlegung verlangen sollten. Falls die Familien jedoch auf einer Kostenübernahme bestehen, weil es ihnen ein persönliches Anliegen ist, wäre dagegen natürlich nichts einzuwenden.
Sind STOLPERSTEINE aus Gold?
Die Oberfläche der STOLPERSTEINE ist aus Messing, welches in Beton eingegossen wird, um die Form des typischen STOLPERSTEINS zu erhalten.
Ist Gunter Demnig Millionär?
Nein. Gunter Demnig ist bei der „Stiftung – Spuren – Gunter Demnig“ angestellt und bekommt ein durchschnittliches Festgehalt. Alle Zahlungen und Spenden für die STOLPERSTEINE werden auf das Konto der Stiftung eingezahlt. Die Stiftung ist gemeinnützig und wird jährlich geprüft, so dass die Gelder weder veruntreut noch für private Zwecke ausgeben werden können.
Wie kann ich das KunstDenkmal unterstützen?
STOLPERSTEINE werden in der Regel über Patenschaften finanziert. Wenn Sie Pate eines STOLPERSTEINES werden möchten, wenden Sie sich an die entsprechende Stadt und schreiben Sie die dortige Initiative an. Einen Überblick aller Initiativen finden Sie unter Kontakt.
Natürlich können Sie unsere Stiftung auch unabhängig davon unterstützen. Für diesen Fall überweisen Sie bitte wie folgt:
Empfänger: | STIFTUNG-SPUREN-Gunter Demnig | |
Bank: | VR Bank Hessenland e.G. | |
IBAN: | DE69 5309 3200 0001 4534 08 | |
BIC: | GENODE51ALS | |
Verwendungszweck: | Spende für die Stiftung-Spuren-Gunter Demnig |
Nur für diese ungebundenen Spenden können wir ab € 200,00 eine Quittung ausstellen. Wir bedanken uns herzlich für Ihre Unterstützung!